24/03/2025
Leserbrief zu – Das Loch ist fast zehn Millionen tief
Jens Hertel hat recht. Kommunen wie Neckargemünd laufen unter ferner liefen. Es besteht die Gefahr, dass auch das jetzt aufgelegte Milliardenpaket auch und insbesondere an Neckargemünd vorbeigeht bzw von den Mitteln hier nichts ankommt. Lediglich 100 Milliarden Euro sind über zwölf Jahre explizit für Länder und Kommunen vorgesehen – gerade einmal ein Fünftel der Gesamtsumme. Dabei verantworten Städte und Gemeinden rund 65 Prozent der öffentlichen Sachinvestitionen. Der vorhandene Investitionsstau von rund 186 Milliarden Euro in Deutschlands Kommunen wird dadurch kaum abgebaut. Wir müssen auch und insbesondere für Neckargemünd bürokratische Hürden und lange Antragsverfahren befürchten. Dies wird die dringend benötigten Investitionen ausbremsen. Gerade Neckargemünd wird erforderliche Eigenbeteiligungen nicht sicher stemmen können. Es kann nicht sein, dass Kommunen nur maximal 20 Prozent der Summe bekommen – und das auch nur „von Gnaden“ der jeweiligen Bundesländer. Wir brauchen einen höheren Anteil etwa an der Umsatzsteuer, um Neckargemünd direkt zu finanzieren und weniger über Förderprogramme. Unser Neckargemünd darf nicht ausbluten. Leider sind in den vergangenen Jahren finanzkräftige Investoren und kreative Köpfe (die eine Goldmine sein können) gegängelt und vertrieben worden. Und diese könnten doch wichtige Ausgangspunkte für zukunftsweisende Projekte sein. Das Interesse an neuen wirklich zukunftsweisenden Projekten, die nicht nur kosten, sondern auch was bringen, war bislang gering bis gar nicht gegeben. Das Geld für den Katzensteinboulevard hätte man vielleicht besser anders eingesetzt. Umso mehr als man prima mit dem Fahrrad nach Neckargemünd fahren kann, ab Ortseingang aber der Fahrradweg fehlt. Bleibt abzuwarten, ob das verloren gegangene Vertrauen wieder aufgebaut werden kann. Da reicht es nicht, wie bei Wünsch Dir was alle möglichen Forderungen was schön wäre aufzustellen. Ideen zur Finanzierung sind (dann aber auch tatsächlich) nicht nur „mitzuliefern“ (ich bin gespannt, was da geliefert wird, man hätte doch schon seit Jahren liefern können (!), passiert ist: nichts), sondern auch umzusetzen.