09/12/2025
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Die meisten Welpen können sich gut und sicher bewegen, solange Belastung moderat und gleichmässig bleibt. Manchmal werden wir aber gefragt, ob der Welpe mit auf eine Wanderung darf. „Man würde ihn doch auch tragen zwischendurch“. Aus aus unserer, orthopädischer Sicht, bringen Wanderungen jedoch Faktoren mit sich, die das Risiko deutlich erhöhen:
>unvorhersehbare Untergründe
>lange Dauer ohne ausreichende Pausen
>hohe vertikale Kräfte bergab
>fehlende Ermüdungsanzeige (Welpen überschätzen sich oft)
>anhaltende Belastung einer noch unreifen Hinterhand
>Thematik der Reizüberflutung (zu langes Thema, um es hier ausführlich zu behandeln)
Physiologisch betrachtet sinkt mit zunehmender Ermüdung die Präzision der neuromotorischen Kontrolle. Der Hund kompensiert über Rücken, Becken und Vorhand. Genau in diesem Zustand entstehen Fehlbelastungen, Überdehnungen und Stauchungen.
Das bedeutet nicht, dass ein junger Hund „geschont“ werden muss (!). Aber lange Wanderungen gehören nicht in die Wachstumsphase. Besser sind viele kurze, kontrollierte Reize, statt wenige sehr lange.
Wanderungen sind daher kein geeignetes Belastungsprofil für einen wachsenden Bewegungsapparat. Später, mit ausgereifter Muskulatur und geschlossenen Wachstumsfugen, wird daraus ein wertvolles Training. Doch im ersten Jahr braucht es angepasste Alternativen.
Bild: Symbolbild. Welpen auch Freilauf ermöglichen. Bitte nicht immer nur an der Leine.