13/07/2025
Mainländebahn wird zur Promenade –
Erinnerung an industrielle Vergangenheit in Ochsenfurt
Ein besonderes Stück Industriegeschichte erfährt in Ochsenfurt eine gelungene Aufwertung: Die ehemalige Mainländebahn, die einst den Bahnhof mit dem Mainhafen verband, ist heute Teil einer neuen Stadtpromenade. Wo früher Güterzüge Zuckerrüben, Getreide und Rapsöl zu den großen Industriebetrieben wie Zuckerfabrik, BayWa und Flockenwerk transportierten, lädt nun ein etwa ein Kilometer langer, barrierefreier Spazierweg zum Verweilen ein. Mit Sitzbänken, Blick auf Altstadt und Kleingärten sowie Parkmöglichkeiten wurde hier ein attraktiver Ort der Naherholung geschaffen.
Die 2,77 Kilometer lange Bahnstrecke war von 1891 bis 2011 in Betrieb und bleibt in Teilen durch Gleisreste und historische Signale sichtbar. Der Hafen, nach wie vor ans Schienennetz angeschlossen, schlägt bis zu 159.000 Tonnen jährlich um und verbindet somit moderne Logistik mit historischem Erbe. Auch das ehemalige Flockenwerk erstrahlt nunmehr als Hotel- und Gastronomieprojekt in neuem Glanz.
Ein sichtbares Zeichen der Erinnerung setzt ein originaler Prellbock, der an der Promenade entlang des neuen Hotel Meintz aufgestellt wurde. Investor und Mitglied des Stadtrates, Joachim Beck, informierte: „Möglich wurde dies durch eine Spende der Südzucker AG – organisiert von Stadtratsmitglied Steffen Kraemer – sowie durch die Aufarbeitung in der Schlosserei der Firma Beck Elektrotechnik“.
Bürgermeister Peter Juks betont die Intention hinter dem Projekt: „Die Stadtpromenade soll den historischen Charakter der alten Bahnlinie erlebbar machen und gleichzeitig Raum für Naherholung schaffen.“
So verbindet Ochsenfurt Vergangenheit und Zukunft – und schenkt den Bürgerinnen und Bürgern ein Stück gelebter Stadtgeschichte zurück.
Text: Walter Meding; Bild: Arlena Ridler
Bildbeschreibung
Präsentieren den Prellbock der ehemaligen Mainländebahn am Hotel Meintz (von links): Joachim Beck, Dr. Schüttenhelm (Werksleitung Südzucker AG), Eva Meintzinger und Bürgermeister Peter Juks