
18/08/2025
Die christlichen Kirchen in Ost und West verstehen sich als wichtige Mitgestalter gesellschaftlicher Strukturen und Abläufe. Angesichts der rasch wachsenden Pluralität von Akteuren, Meinungen und Ausrichtungen, die sich in modernen Gesellschaften zu Wort melden, fällt es ihnen jedoch offenbar schwerer als anderen Kräften, sich in pluralen Gesellschaften zu Gehör zu bringen. Das wirft die Frage auf, wie sich die Kirchen heute und in Zukunft in den Gesellschaften präsentieren können, in denen die Gläubigen leben.
Vertreter unterschiedlicher theologischer Disziplinen der katholischen und der orthodoxen Kirche, aber auch aus anderen Wissenschaftsbereichen, gehen im neuesten Band der Schriften des Ostkircheninstituts der Diözese Regensburg der Frage nach, was die Kirchen in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen haben. Reicht es aus, auf das weitgehend geklärte Verhältnis zwischen Kirche und Staat zu vertrauen? Wie kann die Kirche ihre Sendung erfüllen, ohne die Welt außerhalb ihres rechtlich geschützten Raums anderen zu überlassen? Auf welche geschichtlichen Erfahrungen kann die Kirche zurückgreifen, um erneut Initiative zu gewinnen? Welche Erwartungen werden heute an die Kirche gerichtet?