09/10/2025
Einfach Kult ❤️
                                        „Taxi Driver“ 🚕 und die Frage nach dem Wahnsinn 
Film- und Diskussionsabend der SHG-Kliniken Sonnenberg in Zusammenarbeit mit dem Arthousekino Camera Zwo  und dem Kultmagazin Popscene.
Vor nahezu ausverkauftem Haus verlängern die SHG-Kliniken Sonnenberg ihre erfolgreiche Film- und Diskussionsreihe „Der Wahnsinn – jetzt im Kino“. Gezeigt wurde diesmal Martin Scorseses Klassiker Taxi Driver – mit einem großartigen Robert De Niro in der Hauptrolle.
Der Film führt die Zuschauer in das nächtliche New York der 1970er Jahre und zeigt die schleichende Radikalisierung seines Protagonisten Travis Bickle. Dessen Narzissmus, die Unfähigkeit, soziale Kontakte aufzubauen, und seine zunehmende Isolation münden fast zwangsläufig in einem gewaltsamen Showdown.
„Wir können hier deutliche Anzeichen für einen sich anbahnenden Amoklauf erkennen“, erklärte Michael Rupp, Erster Kriminalhauptkommissar und Leiter des Dezernates LPD 253 Polizeiliche Kriminalprävention in Saarbrücken bei der anschließenden Diskussion. Priv.-Doz. Dr. med. Ulrich Seidl, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, ergänzte: „Das Verhalten des Protagonisten deutet auf eine schwere psychische Störung hin.“
Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Frage, wie sich Bedrohungen frühzeitig erkennen und auffangen lassen. Nicht nur angesichts der jüngsten Gewalttaten in Aschaffenburg und Magdeburg, so waren sich die Teilnehmenden einig, stehe die Gesellschaft vor großen Herausforderungen.
„Wir müssen es als unsere Aufgabe begreifen, Menschen aufzufangen, die sich in Gewaltfantasien verlieren“, betonte Dr. Seidl. Prävention beginne schon früh: Schon Kinder und Jugendliche müssten lernen, mit Frustrationen umzugehen – und Konflikte nicht mit Gewalt zu lösen. Letzteres betont insbesondere Michael Rupp. Das Thema Gewaltprävention, ein in Unternehmen, Schulen und anderen Organisationen fest etabliertes Bedrohungsmanagement seien von herausragender Bedeutung. Weiter auch wichtig: Menschen mit psychischen Störungen nicht alleine lassen, sie mit Kommunikation und adäquater medizinischer und therapeutischer Behandlung unterstützen. 
Der Abend bot eine wertvolle und engagierte Diskussion – sowohl unter den eingeladenen Expertinnen und Experten als auch mit dem Publikum. Die Botschaft war eindeutig: Nicht schweigen, sondern hinschauen, ansprechen und gemeinsam Lösungen suchen.
Die SHG-Kliniken Sonnenberg haben auch an diesem Abend mit ihrem Engagement dazu beigetragen, dass das Thema psychische Gesundheit bzw. Krankheit in einem gesellschaftlichen Kontext aufgegriffen wird. Es geht uns eben alle an. 
Foto (v.l.n.r.): Michael Rupp, Priv.-Doz. Dr. med. Ulrich Seidl, Dr. phil. Martin Huppert