27/08/2024
Da denkt man an nix Böses, weil man gerade über einer Partitur für seine Lieblingsband sitzt, und dann das: Im Junk eine Mail von MakeMusic, die Dich darüber informiert, dass Dein Notensatzprogramm Finale nicht mehr weiter entwickelt und eingestellt wird; man solle auf Dorico von Steinberg umstellen. Mein erstes Finale hatte die Nummer 95 (lies: 1995), seitdem habe ich mehr als 4.000,00 € für Updates bezahlt, war aber zufrieden, denn von Karaoke- bis Orchester-Nummern habe ich alles produzieren können.
Als Dank nun also das Vommarktnehmen der Software, deren Dateien (bei mir ein paar Hundert) natürlich mit keinem anderen Produkt der Welt eingelesen werden können. XML-Export/Import geht tatsächlich nur bedingt, alle Formatanweisungen – und wer Musik schreibt, der weiß, dass genau darin die Arbeit steckt – sind futsch. Und wenn dann das Betriebssystem wechselt, geht selbst das nicht mehr und man kann – so man hat – seine eigene Musik von Ausdrucken noch mal in den Computer hacken; nur als Anschauung: Bei einem Bigband-Arrangement dauert das (bei mir, und ich kenne mein Finale sehr gut) gut zwei Wochen, bis es „schön“ ist.
Was mich am meisten ärgert, ist die kalte Arroganz einer Firma, die einen erst ausquetscht und dann mutterseelenalleine mit den Problemen im Regen stehen lässt: Keine praktische Hilfe, kein Konverter, nur ein Thank you for your life-long commitment ... Dass da bei einigen Kollegen von mir ganze Lebenswerke zerstört zu werden drohen, weil die eben Musiker und keine Programmierer sind, lässt den Kapitalisten-Counterpart kalt.
Schöne neue Welt ...
Wenn das hier Kollegen von mir – Composer, Arranger – lesen: Ich wäre sehr dafür, etwas Druck aufzubauen, damit diese Firma zumindest in einen Konverter investiert, der unsere Arbeit wenigstens ansatzweise zu retten in der Lage ist.
Kommentare erwünscht – Euer Nils