21/11/2025
Das andere Kochbuch!
Die Idee zu diesem Buch entstand an einem geselligen Abend bei Markus Pape in Meisenhein und aus einer vagen Überlegung zur „sauerländischen Küche“ wurde schnell ein handfester Plan. Doch schon bei der Rezeptauswahl zeigte sich: Die rein sauerländische Küche ist zwar deftig, bodenständig und ehrlich, aber eben auch begrenzt. Also weiteten wir unseren Blick und nannten das Kind beim Namen: westfälisch. Nicht weniger authentisch, aber mit etwas mehr Interpretationsspielraum.
Was dann folgte, war ein kreativer Ritt durchs Sauerland: Die Idee, prominente Persönlichkeiten mit Gerichten ihrer Kindheit, ihrer Heimat oder ihrer Biografie ins Buch zu holen, brachte neue Tiefe und überraschende Geschichten. Aus dem ursprünglichen Konzept wurde ein echtes Gemeinschaftsprojekt.
Auch bei den Rollen verschoben sich die Grenzen: Markus, zunächst als Mitautor geplant, konzentrierte sich zunehmend auf das, was er am besten kann, das Kochen. Dafür kam Niklas nicht mehr nur als Fotograf, sondern auch als Partner mit ins Team. Mit der Erfahrung vieler eigener Buchprojekte brachte er wertvolle und neue Perspektiven ein. Durch die Erweiterung auf vier Köche und insgesamt zwanzig Gerichte, wurde aus einem kleinen Herzensprojekt ein echtes Buchprojekt, inklusive hitziger Diskussionen, ob wir nun ein Kochbuch, einen Porträtband oder doch eher eine unterhaltsame Hommage ans Sauerland schreiben. Die Antwort: ein bisschen von allem.
Dabei waren unsere Koch- und Fotosessions mehr als reine Produktionstage. Für die Profis war es Alltag. Für mich als Laien ein echtes Abenteuer. Ohne Yvonne, unsere Layouterin, die uns inhaltlich immer wieder kritisch hinterfragt und aus den vielen Puzzlestücken ein Gesamtwerk gemacht hat, und ohne meine Familie, die mir den Rücken freigehalten hat, wäre das alles nicht möglich gewesen. Ihnen gilt unser besonderer Dank, ebenso wie unseren Partnern vom WOLL Verlag und den großartigen Unterstützern Cloer, Sauerlända und GEFU.
Natürlich gibt es bei einem solchen Projekt auch blinde Flecken. Besonders die Geschlechterfrage hat uns beschäftigt. Wir hätten sehr gerne weibliche Persönlichkeiten oder Köchinnen im Buch gehabt. Doch leider fanden wir keine passenden Köchinnen und alle angefragten prominenten Frauen mussten absagen. Vielleicht liegt hier ja das Potenzial für ein zweites Buch? Ein Westfalen-Kochbuch aus weiblicher Perspektive, wir wären sofort dabei.
Wenn man ein Projekt so tief im Sauerland verwurzelt, kommt man an einem Lied nicht vorbei. Sauerland von Zoff ist längst mehr als eine Hymne, es ist ein Lebensgefühl. Wir zitieren deshalb frei, aber von Herzen: „Sauerland, mein Herz schlägt für das Sauerland … wo die Mädchen wilder als die Kühe sind.“ Ein bisschen wilder war auch dieses Projekt. Und genau das macht es für uns so besonders.
Karsten Scholz
Ein Sauerland - Vier Köche - Zwölf Köpfe - Das Sauerland-Kochbuch mit Lieblingsrezepten und ganz vel Sauerlandgefühl