17/08/2025
Guten Morgen, zur mehrteiligen Kolumne „Trading – Richtig Denken“ / von Michael Voigt
Das Gedankenspiel, ein Handelskonto oder einen Chart als ein Wesen zu betrachten, mit dem man eine glückliche, verkorkste, leidenschaftliche oder nüchterne Beziehung führen kann, ist hoch interessant.
Folgende Ausgangslage gilt es vorab zu überdenken …
Jeder Trader, unabhängig davon, ob zu Beginn armer Schlucker, Gerade-so-überdie-Runden-Kommender, wohlhabend oder gar reich, hat seine ganz eigene Beziehungsgeschichte mit dem unsichtbaren und geheimnisvollen, häufig herbeigesehnten, manchmal verfluchten Lebenspartner namens Geld – der sich, scheinbar unerklärlichen Gesetzmäßigkeiten folgend, mal rar macht, mal überraschend potent auftaucht und immer wieder Druck auf ausübt.
Jeder Trader lernte es im Laufe seine Karriere, dass die bloße Erwähnung der Worte »Dollar« oder »Euro« bei ihm Sorgenfalten auf der Stirn, sehnsüchtiges Augenverdrehen, verächtliches Grinsen oder eine stolz geschwellte Brust provozierte, Triumphgefühle weckte oder Versagens- und Verarmungsängste schüren konnte – je nach gefühltem Reifegrad und innerer Einstellung zum Thema Geld.
Der Kontostand lässt keinen Trader kalt, egal, wie viel oder wenig er zur Verfügung hatt – ob fünfhundert, fünftausend oder fünfzig Millionen. Die digitalen Dollars und Euros sind emotional hoch aufgeladen, stehen sie doch gerade bei jeden Trader für Sicherheit, Anerkennung, Macht, Lebensqualität, Autonomie, Wahlfreiheit, Erfolg und Kontrolle über die eigenen Lebensbedingungen.
In einer Zeit wie der heutigen, in der fast alle fast alles nur noch über Geld abwickeln, kann es sich niemand – und erst recht kein Trader – mehr leisten, kein Verhältnis zu dem Stoff zu haben, aus dem Transaktionen bestehen. Der Satz »Geld interessiert mich nicht« bedeutete im innersten Kern: »Ich interessiere mich nicht für meine Lebensgrundlage.«
Kurzum: In der Art und Weise, wie man mit seinen Geld umgeht, kommen mitunter – im Nachhinein betrachtet – die bis dahin aufgehäuften, lebensgeschichtlichen Konflikte zum Ausdruck.
Oder mit anderen Worten: Da Geld – jetzt mal ganz allgemein gesprochen – nur durch andere Menschen zu uns fließt, kann man doch sagen, dass alle Probleme mit Geld im Kern Beziehungsprobleme sind?
Einen geruhsamen Start in den Sonntag // MV
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