30/09/2025
Guten Morgen, zur mehrteiligen Kolumne „Trading – Richtig Denken“ / von Michael Voigt
Auch eine Trader hat mindestens eine Geldbotschaft verinnerlicht, die in der Kindheit für ihn prägend war und an der er sich bewusst oder unbewusst nich orientiert...
Folgende Ausgangslage gilt es vorab zu überdenken …
»Du kriegst jede Woche ein paar Mark, und damit darfst du machen, was du willst.« Und wenn man aber tatsächlich einst als Kind mit einer riesigen Eistüte oder einem Matchbox-Auto strahlend nach Hause kam, hieß es: »Gib doch das Geld nicht für so einen Quatsch aus!«
Kurzum: Beim Taschengeld begannen mitunter bereits erste Widersprüche zwischen den über Geld geäußerten Ansichten und der tatsächlich gelebten Praxis. Was sich im Übrigen recht leicht beweisen lässt, man muss einen Trader nur nach seinen ersten Gelderinnerungen fragen. Fast immer spielte das Taschengeld dabei eine zentrale Rolle.
– Wer hat es verteilt? – Wie wurde die Höhe begründet? – Waren Auflagen damit verbunden? Mitunter traten einst Widersprüchlichkeiten im ersten Umgang mit Geld auf, welche die Eltern möglicherweise gar nicht selbst bemerkten und: diese waren damit womöglich prägender als das, was die Eltern sprachlich in der Gelderziehung vermittelten.
Und mitunter gibt es, für einen Trader demnach nur zwei Möglichkeiten, auf den von den Eltern geprägten Geldstil zu reagieren: Man will auf keinen Fall so knauserig, verschwenderisch, materialistisch oder sicherheitsfixiert werden wie Mami oder Papi und tut alles, um sich von dem, was diese vorgelebt haben, abzugrenzen. Oder man übernimmt den Geldstil der Eltern, weil er sich bewährt hat, und macht es später genauso.
Gewiss gibt es zwischen totaler Ablehnung und kritikfreier Kopie noch viele andere Varianten, aber so irgendwie wird es schon sein.
Und in dem Zusammenhang taucht das Motiv, die Eltern finanziell nicht überflügeln zu wollen oder zu dürfen, in Händlerkreisen ebenso nahezu regelmäßig auf. Viele Trader, die aus dem finanziellen Rahmen, den die Eltern gesteckt hatten, herausgewachsen sind, oder aber mit ihren Handelsregeln eigentlich die Möglichkeit dazu hätten, deutlich mehr zu verdienen, quälen sich mit einem inneren Verbot und haben ein Problem damit, ihr Herkunftsmilieu zu verlassen und sich mehr Wohlstand zu erlauben.
Kurzum: Die Erfahrung zeigt das wir alle mindestens eine Geldbotschaft verinnerlicht, die in der Kindheit für uns prägend war; und: an welche orientiert du dich bewusst oder unbewusst immer noch?
Einen erfolgreichen Handelstag // MV
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