26/07/2025
Der Cupra Terramar VZ 1.5 e-Hybrid im VRM-Test.
VRM – wir bewegen. Auf unserer Drive-Seite gibt es Neuigkeiten rund ums Auto wie unsere Autotests.
Aktuell lest Ihr – unter anderem im mittelhessischen Wetzlar Wochenblatt vom 26. Juli – den Fahrbericht des Cupra Terramar VZ 1.5 e-Hybrid. Der macht überall Spaß – auf der Autobahn, auf der Landstraße und an der Tankstelle.
Wir wünschen Euch allzeit gute Fahrt!
https://vrm-wochenblaetter.de/ausgaben/
CUPRA
DER NEUE HAT ES DRAUF
Sie wandern aus Südeuropa ein und vermehren sich schnell. Nicht nur Goldschakale und Nosferatu-Spinnen machen sich hierzulande breit, sondern auch Cupras. Die allerdings weniger wegen des Klimawandels, sondern eher aufgrund ihrer wachsenden Beliebtheit. Aber woher stammt der Cupra eigentlich? Der Cupra – das ist die Kurzform von Cup Racer – stammt aus Spanien und war ursprünglich die Bezeichnung für Seats Motorsport-Fahrzeuge. Ab der Jahrtausendwende durften sich dann auch die sportlichen Varianten der Serienfahrzeuge mit „Cupra“ als Zusatzbezeichnung schmücken. So wie der VW mit dem GTI oder Audi und Skoda mit dem RS. Seit 2018 ist Cupra eine eigene Marke. Erstes Modell war der Ateca. Es folgten der Leon, der Formentor, der Born und der Tavascan. Jüngster Spross in der Cupra-Familie ist der Terramar. Der Konzernbruder des VW Tiguan ist seit September vergangenen Jahres „on the road“.
Die Preisliste des 4,52 Meter langen Kompakt-SUVs beginnt mit 44400 Euro für den 150 PS-Benziner. Für unsere Testfahrten gönnten wir uns den 272 PS starken und 57530 Euro teuren Plug-in-Hybriden in der VZ-Version. Das ist die Abkürzung für das spanische Wort „veloz“, was übersetzt „schnell“ heißt. Und schnell ist er tatsächlich, der Terramar VZ. 215 km/h in der Spitze. Aus dem Stand auf Landstraßentempo sprintet der immerhin fast zwei Tonnen schwere Spanier in gut sieben Sekunden. Das ist sportlich.
Viel Spaß haben mit dem Crossover auch jene, die gerne flott um die Ecke kommen. Das adaptive Fahrwerk, die progressive Lenkung und die frei wählbaren Fahrprofile lassen den Fronttriebler wie auf Schienen über die kurvigen Landstraßen zwischen Westerwald und Taunus eilen. Um den Terramar bei trockener Strecke aus der Bahn zu werfen, bedarf es fast schon krimineller Energie. Bei nur fahrlässigem Leichtsinn darf man noch ein Stück weit auf die Assistenzsysteme hoffen. Mit denen ist der gemeinsam mit dem Audi Q3 in Ungarn produzierte Spanier opulent ausgestattet. Während unserer Testfahrten haben wir das eine oder andere Helferlein mal getriggert und festgestellt: Die Jungs sind hellwach.
Notbremser, Müdigkeitswarner, Verkehrszeichenleser, Distanzregler und Spurhalter sind aber nicht die einzigen Ausstattungsdetails, die dem Piloten ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Serienmäßig hat der Terramar VZ unter anderem auch ein Head-up-Display, eine Klimaautomatik mit drei Temperaturzonen, ein beheizbares Lederlenkrad mit Schaltwippen fürs Doppelkupplungsgetriebe, Sportsitze, ein Mediasystem mit 13-Zoll-Touchscreen und neun Lautsprechern, Navi sowie ein digitales Cockpit mit 10-Zoll-Display.
Optisch ordentlich was her machen die kupferfarbenen 19-Zoll-Aluräder mit 255er-Schlappen, die stark abgedunkelten hinteren Scheiben, die LED-Scheinwerfer und schicke Details wie das leuchtende Cupra-Logo am Heck. Apropos Cupra-Logo: Das soll an ein indianisches Stammeszeichen erinnern, das für Leidenschaft, Präzision, Entschlossenheit und Mut steht. Ansonsten ist der Terramar jetzt nicht unbedingt ein Hingucker. Angriffslustiger Gesichtsausdruck, kuppelförmiges Dach, dicke Backen und ein knackiger Bobbes: Das ist zeitgemäß, ziemlich Mainstream und daher nicht besonders aufregend.
Nicht aufregend ist auch der Kofferraum. Hier passt die Redewendung „große Klappe, wenig dahinter“. Zwischen die elektrische Heckklappe, die Rücksitzlehnen und die Abdeckung passen nur 450 Liter. Der Gepäckraum des Benzinbruders, unter dem keine fette Batterie untergebracht werden muss, ist ganze 90 Liter größer.
Die bis zu fünf Passagiere haben hingegen nicht mit Platzproblemen zu kämpfen. Im Gegenteil. Auch Erwachsene auf der Rückbank können beim Wachmachlied von Detlev Jöcker fröhlich mitzappeln ohne blaue Flecken zu riskieren: „Jetzt stampf ich mit den Füßen und wackle mit dem Bauch. Ich schüttle meine Schultern und meine Hände auch. Ich recke meine Arme, die Beine machen`s nach. Ich klatsche in die Hände, schon bin ich wieder wach.“
Jetzt aber Musik aus und Taschenrechner an. Lohnt sich der Kauf des hybriden Terramar eigentlich finanziell? Ja, auf jeden Fall! Im Vergleich zum sieben PS schwächeren Zweiliter-Verbrenner ist der VZ mit Doppelherz nicht einmal tausend Euro teurer, verbraucht aber selbst bei leerer Batterie durch Rekuperation zwei Liter weniger Super auf hundert Kilometern. Im Hybridmodus kam der Hungaro-Iberer bei unseren Testfahrten auf einen Verbrauch von einem Liter Super und knapp 20 kWh Strom. Zuhause an der Wallbox geladen, kostet das zusammen rund sieben Euro. Der Verbrenner schluckt auf der gleichen Strecke Sprit für das Doppelte. Inklusive dem Steuervorteil von 250 Euro pro Jahr, hat sich der Mehrpreis für das Hybridmodell nach gut 10000 Kilometern amortisiert.
FAZIT: Der Cupra Terramar VZ Hybrid sieht gut aus, ist technisch auf der Höhe der Zeit und üppig ausgestattet. Außerdem macht er überall Spaß – auf der Autobahn, auf der Landstraße und an der Tankstelle.
FAKTEN: Cupra Terramar VZ 1.5 e-Hybrid
MOTOR: Plug-in-Hybrid-Technik, Vierzylinder-Ottomotor mit 1,5 Litern Hubraum, Direkteinspritzung und Turbolader, Leistung 130 kW / 177 PS, maximales Drehmoment 250 Nm bei 1500 bis 4000 U/min, Elektromotor mit 85 kW / 116 PS, Systemleistung 200 kW / 272 PS, Systemdrehmoment 400 Nm, Lithium-Ionen-Batterie mit einer Nettokapazität von 19,7 kWh, Ladedauer (DC 50 kW von 10 auf 80 Prozent) 26 Minuten, Schadstoffklasse Euro 6e, CO2-Effizienzklasse (kombiniert) B.
ANTRIEB / FAHRWERK / ABMESSUNGEN: Vorderradantrieb, sechsstufiges Doppelkupplungsgetriebe, Schraubenfedern rundum, Notbremsassistent, Kollisionswarner, Spurhalteassistent, Länge 4,52 Meter, Breite 1,87 Meter, Höhe 1,59 Meter, Leergewicht 1904 Kilogramm, Kofferraumvolumen 450 Liter, Tankinhalt 45 Liter.
Fahrleistungen: Höchstgeschwindigkeit 215 km/h, Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 7,3 Sekunden, Testverbrauch im Hybrid-Betrieb 1,0 Liter Superbenzin und 19,5 kWh Strom, Testverbrauch mit leerer Batterie 6,8 Liter Superbenzin auf 100 Kilometern, Testreichweite rein elektrisch 105 Kilometer.
LISTENPREIS: 57530 Euro.