20/07/2025
Was passiert mit einem Menschen, wenn das Lebenswerk aufhört, ihn selbst zu tragen?
In den letzten Tagen habe ich viel über die Frage nachgedacht, was passiert, wenn man sich jahrzehntelang über Beruf, Verantwortung und Leistung definiert – und dann plötzlich merkt: Da ist Leere.
Es sind, wahrlich nur meine Gedanken, die diese Worte schreiben lassen, weil ich wirklich darüber nachdenke, warum passiert soetwas.
Wolfgang Grupp – ein Mann, der Jahrzehnte lang für Verlässlichkeit, Verantwortung und unternehmerische Haltung stand – spricht heute offen von und einem Versuch sich selbst aus dem Leben zu verabschieden.
Mutig gradlinig, wie immer!
Er hat nie entlassen, hat für seine Mitarbeiter und den Standort Deutschland gekämpft, Millionen an Steuern gezahlt – und steht nun im Alter vor einer inneren Leere.
Ein Selbstmordversuch.
Vielleicht weil er spürt:
Du wirst nicht mehr gebraucht, was bleibt?
Irgendwann dankt es dir vielleicht keiner mehr.
Nicht das System, nicht das eigene Unternehmen. Nicht mal du selbst.
Und dann auf der, anderen Seite Thommy Mermi-Schmelz – bekannt aus „Goodbye Deutschland“.
Lebensfroh, bunt, skurril , leidenschaftlich.
Und jetzt lag er bis vorgestern im künstlichen Koma.
Der Körper gibt auf.
Thommy war immer up to date für seine Fans, die ihn aus den Sendungen mögen und auch für mich und Michaela, die wir ihn und auch Katy seine Frau als Freunde sehen.
Gesundheitliche Zeugnisse , psychisch, körperlich, die so nie sichtbar waren, beliebt, voller Energie – und der Körper, der jetzt scheinbar aufgibt.
Vielleicht, weil man zu wenig an sich selbst geglaubt hat, an sich gezweifelt und Raubbau mit seinem Körper und der Psyche betrieben und sich selbst zu lange hinten angestellt hat
Weil vielleicht auch mangelndes Selbstwertgefühl, innere Zerrissenheit, die Angst nicht mehr gewollt zu sein, der Stress immer wieder von vorn zu beginnen, dazu verleitet, die Sucht nach Alkohol. Rauchen wichtiger zu nehmen als die eigene Gesundheit und die eigene Psyche.
All das hat Spuren hinterlassen, Spuren bei denen es jetzt um Leben und Tod geht.
Gerade ihm habe ich mehrfach Hilfe angeboten und jetzt tut's weh, es ist tragisch – denn es war vorhersehbar.
Und vielleicht vermeidbar.
Was mir das zeigt?
Das wir uns, alle einmal selbst fragen sollten, ob wir vielleicht nicht manchmal Mitschuld an solchen Vorkommnissen haben, weil wir es zu spät erkennen.
Aber es zeigt auch, dass wir Menschen sind bezw. die, die davon auch betroffen sind, ähnliches erleben und durchmachen sind.
Keine Maschinen.
Dass Selbstliebe nicht egoistisch ist – sondern lebenswichtig.
Dass Anerkennung mehr ist als Applaus in guten Zeiten.
Und dass wir aufhören müssen, uns nur über Funktion und Außenwirkung zu definieren.
Ich schreibe das hier nicht, um irgendwen zu belehren.
Aber ich glaube, es ist Zeit, dass wir solche Geschehnisse nicht nur in den Nachrichten hören oder lesen – sondern etwas daraus lernen.
Ein Lebenswerk ist wertvoll.
Aber das eigene Leben – ist unbezahlbar.
Goodbye Deutschland! Die Auswanderer