
24/06/2025
Du passt auf dich auf.
Er auch.
Nicht weil ihr kalt seid, sondern weil ihr niemals erleben durftet, wie sich echte Sicherheit anfühlt.
Also kontrollierst du dein Nervensystem.
Er kontrolliert die Distanz.
Du brauchst Nähe,
aber fürchtest die Ohnmacht, die sie auslöst.
Er will Freiheit,
aber fürchtet die Schuld, wenn er dich wirklich sieht.
Keiner kann loslassen.
Denn „wer fängt an?“
Keiner will fallen.
Denn „wer bleibt dann?“
Also dreht ihr Kreise:
Du wirst lauter.
Er wird leiser.
Du willst Tiefe.
Er will Ruhe.
Du kämpfst.
Einer geht.
Und keiner merkt:
Ihr kämpft nicht gegeneinander.
ihr kämpft gegen eure eigenen Schutzprogramme.
Das Tragische?
Ihr liebt euch.
Aber eure Körper sind noch im Krieg.
Nicht miteinander, sondern mit der Vergangenheit.
Und solange keiner von euch beiden dieses erste Versprechen mit sich selbst bricht,
bleibt alles eng:
Dann passt lieber jeder auf sich auf.
Alles andere viel zu gefährlich.
Wer weich ist, macht sich verletzlich.
Was es braucht?
Nicht die Situation, den Streit, den Grund, die Usache zum zehnten Mal auseinandernehmen.
Nicht Therapie.
Nicht Kommunikationstrainings.
Nicht endlose Gespräche über Bedürfnisse.
Es braucht einen Moment, in dem einer von euch die Waffen sinken lässt.
Nicht, um gerettet zu werden.
Nicht, um nicht zu fallen und auch nicht, um zu erfahren, dass keine Gefahr droht.
Sondern um wirklich da zu sein.
Ohne Taktik.
Ohne Maske.
Ohne Notfallkoffer.
Weil Liebe in Hingabe geschieht.
Genau dann, wenn keiner mehr aufpasst und trotzdem keiner geht.