11/06/2025
In den 80ern und 90ern reichte für "Rahmann's Disco" das Einzugsgebiet Spekendorf, Middels, Langefeld, Dunum, Ardorf und Plaggenburg. Es war eine typische Dorfdiskothek, wie viele andere auch. Das war kein Konzept. Auch das Jugendschutzgesetz gab es schon, hat aber seinerzeit Niemanden interessiert. Security gab es nicht. Das haben die Inhaber, unterstützt von den stärksten Jungs aus dem Dorf, selbst erledigt. Das war das Geschäftsmodell, aber sicherlich kein Konzept!
Schwierig wurde es schon, als man die zweiten Musik-/Tanzbereiche anbieten musste, aber der Bedarf war da. Als es dann Richtung dritten Musik-/Tanzbereich ging wurde spätestens deutlich, dass die Gäste in puncto Musik wählerischer bzw. intoleranter wurden. Aber auch, dass das Discothekenpublikum älter wurde, weil die Babyboomer blieben. Das ändert sich aber seit ein paar Jahren zusehends. Zwar geht man Ü40 und Ü50 tatsächlich noch ab und an raus, aber nicht mehr so häufig. Ab Ü60, und das sind eben jene Babyboomer, nimmt das drastisch ab. Der demografische Wandel.
Mittlerweile geht auch nicht mehr ohne Security, das Jugendschutzgesetz hat deutlich an Bedeutung gewonnen und auch das Nichtraucherschutzgesetz hat seinen Teil dazu beigetragen. Schlussendlich haben Corona und die sozialen Medien haben das Kontakt- und Kennenlernverhalten komplett verändert.
Die Großraum-Discotheken, auf dem Dorf, werden es sehr schwer haben. Ich bin seit 1998 als DJ unterwegs, habe noch in Läden aufgelegt, die es schon lange nicht mehr gibt, und beobachte diese Entwicklungen schon sehr lange. Meines Erachtens gehört die (nahe) Zukunft den kleinen Clubs und Musikkneipen in Zentrumsnähe (kurze Transferwege, mehr Bevölkerungsdichte).
Die Großraum-Discotheken, die sich halten können, müssen einen massiven Aufwand betreiben, und haben in der Regel eine hohe Eigenkapitalquote, damit sie nicht beim ersten Gegenwind aus der Spur kommen. Am Ende, auch wenn es um Freizeitgestaltung und Spaß geht, ist es ein Geschäft. Es geht darum Geld zu verdienen. "Romantische" Erinnerungen haben da keinen Platz.
Die Diskothek Aurum steckt in der Insolvenz. Trotz eines neuen Event-Angebots bleiben die Besucherzahlen niedrig. Geschäftsführer Uwe Janssen erklärt, warum die Zukunft des Clubs auf der Kippe steht.