19/12/2025
Arbeiten und trotzdem arm: So teuer ist das Leben auf Mallorca wirklich
Die Mallorca Zeitung berichtet:
Auf Mallorca braucht eine arbeitende Person ein Jahresnettoeinkommen von mindestens 30.326 Euro, um ein würdiges Leben zu führen. Das geht aus einer neuen Studie der Gewerkschaft Comissions Obreres (CCOO) hervor. Bei zwölf Monatsgehältern entspricht das rund 2.527 Euro im Monat, bei 14 Zahlungen – dem in Spanien üblichen Modell – wären 2.166 Euro nötig.
Die Realität sieht jedoch anders aus: Die durchschnittlichen Löhne auf den Balearen lagen 2023 bei nur 23.126 Euro, also unter dem spanischen Durchschnitt von 23.981 Euro. Besonders betroffen sind Saisonarbeiter, die etwa 35 Prozent aller Beschäftigten auf den Inseln ausmachen und häufig weniger als 15.120 Euro im Jahr verdienen.
„Trotz Tarifsteigerungen reichen die Gehälter in keiner Weise aus, um die hohen Lebenshaltungskosten auf den Inseln zu decken“, heißt es im Bericht. Denn die Inselabhängigkeit schlägt sich massiv auf die Kosten nieder – und das besonders auf Ibiza und Formentera. Dort brauche eine Person laut Studie ein Nettogehalt von knapp 42.000 Euro im Jahr, um die Grundausgaben zu bestreiten.
Ein Hauptgrund sind die explodierenden Mieten: Auf den Balearen stiegen die Wohnkosten binnen eines Jahres von 14.732 auf 16.705 Euro. Auf Ibiza zahlen die Bewohner durchschnittlich 10.000 Euro mehr als auf Mallorca. Viele Menschen müssten inzwischen bei Bildung oder Gesundheit sparen, so CCOO-Sekretärin Maria Àngels Aguiló.
Besonders junge Erwachsene und Rentner leiden unter der Situation. Zwei von fünf Rentnern erhalten weniger als 785 Euro im Monat und leben damit unter der Armutsgrenze. Die Mehrheit der Bevölkerung könne sich weder marktgerechte Mieten noch Hypotheken leisten, warnt der Bericht. „Viele Beschäftigte leben unter Bedingungen, die mit einem würdigen Leben unvereinbar sind“, fasst Aguiló zusammen.