17/10/2025
Wenn Mensch und Pferd zusammen sind, geschieht weit mehr als äußerlicher Kontakt.
In jedem Moment dieser Begegnung findet eine subtile, oft unbewusste Kommunikation auf neurophysiologischer Ebene statt –
ein Austausch zwischen zwei Nervensystemen.
🐎 Das Pferd ist ein Fluchttier.
Sein Überleben hängt davon ab, feinste Veränderungen in seiner Umgebung wahrzunehmen – auch die des Menschen.
Der menschliche Körper sendet ständig Signale:
Atem, Herzfrequenz, Muskelspannung, Mimik.
Selbst wenn wir äußerlich ruhig erscheinen, registriert das Pferd die physiologischen Veränderungen, die mit Stress, Angst oder Unsicherheit einhergehen.
⚡ Für das Pferd bedeuten diese Signale: Etwas stimmt nicht.
Der Körper des Pferdes reagiert entsprechend – mit erhöhter Herzfrequenz, angespannter Muskulatur und veränderter Atmung.
Es bereitet sich auf Flucht vor, weil wir in seiner Wahrnehmung signalisieren, dass es eine Gefahr gibt.
Neuere Studien zeigen, dass Pferde den menschlichen Herzschlag wahrnehmen können.
Damit wird deutlich: Selbst innerer Stress, den wir nicht bewusst ausdrücken, wirkt unmittelbar auf das Pferd.
Wenn der Mensch im Stress reagiert, antreibt, festhält, ungeduldig wird, am Zügel oder am Halfter reißt, schreit oder sogar schlägt, verstärkt sich die Bedrohung für das Pferd. -
Und es reagiert so, wie es seit vielen Millionen Jahren reagieren MUSS, um sein Überleben zu sichern: mit Flucht und wenn das nicht geht, mit Kampf.
💫 Ein gestresster Mensch kann für ein Pferd zur potenziellen Gefahr werden.
Ruhe und Selbstregulation sind daher kein Add-on, sondern die Voraussetzung für Sicherheit und Vertrauen.